Ein Abschied mit Schmerzen

Nach dem großen Packen – ich habe in den Fahrradkarton nur ein paar Skripte, Fahrradschuhe, Werkzeug und Ski sowie Skistöcke gepackt und bin mit knapp 11kg Hand- und 21kg sonstigem Gepäck ausgekommen, wo andere bei erlaubten 40kg normalem Gepäck noch 20kg haben per Paket senden müssen! – genossen wir noch den Ausblick vom Restaurant im Tyrholtturm über das nächtliche Trondheim. Nach der Verabschiedung von Friederike ging es nicht zu spät ins Bett, da für 3:20 Uhr das Taxi bestellt war. Am nächsten Morgen erlebten wir dann eine böse Überaschung. Bei meinem Anruf um 3:30 Uhr erfuhr ich von der Taxigesellschaft, dass uns kein Fahrzeug abholen würde, weil sie keines hätten, welches meinen Fahrradkarton abholen könne. Ich hatte zwei Tage zuvor extra dem Taxiunternehmen dessen Maße durchgegeben und von der Dame am Telefon, nachdem sie Rücksprache gehalten hatte, das OK erhalten. Der Karton passt schließlich auch in einen Transporter vom Typ Vito / T5 / …

Ich war schockiert, blieben doch nur noch 30 Minuten bis zur Busabfahrt in Lerkendal rund 3km von Steinan entfernt. Frustriert bestellte ich ein normales Taxi, welches Lena und das Gepäck zur Haltestelle bringen sollte. Ich schnappte mir mit kleinem Rucksack (so hatte ich die wichtigsten Dinge wenigstens am Mann) den rund 20kg schweren Fahrradkarton und lief so schnell wie es ging Richtung Lerkendal. Das war kein angenehmer Weg. Die Striemen auf den Schultern haben lange gehalten… Bereits nach 200 Metern merkte ich, wie Wärme von innen aufstieg. Trotz geöffneter Jacke fing ich an, mir Sorgen zu machen, dass meine Sitznachbarn im Flugzeug vermutlich keinen Schnupfen haben würden… Ich verpasste den Bus um 5 Minuten. Der Busfahrer hatte sich von Lena nicht überzeugen lassen, mir die letzten 500 Meter entgegen zu fahren. So kamen wir mit dem nächsten Bus 20 Minuten später und 40 Minuten vor Abflug, d.h. 10 Minuten vor Check In am Flughafen an. Durch den Self Check In umgingen wir eine Stunde Warterei vor den Schaltern. Eine sehr engagierte und hilfsbereite Dame vom Flughafenperson kümmerte sich um mein Übergepäck. Dafür musste erst noch ein weiteres Gepäckticket gelöst werden, da man beim Automaten nur 2 Gepäckscheine erhält und diese an meinen Taschen klebten. Als der Karton sich als zu groß für das Gepäckförderband erwies, lief sie mit uns schnell in den Keller zum Gepäckscanner, entließ uns zu unserem Flieger und sorgte dafür, dass Fahrrad und Ski mit nach Deutschland gingen. In der ganzen Hektik hatte sie mir sogar die Bezahlung des Zusatzgepäcks erlassen, als ich statt mit Karte bar zahlen wollte.

Nun ja – dafür bekam ich nach dem Flug über Kopenhagen mit 7 Stunden Aufenthalt in Berlin mal wieder einen auf der Unterseite völlig aufgerissenen Karton, in dem das Fahrrad auf den Ski lag. Ein Glück, dass ich letztere so sorgfältig eingepackt und geschützt hatte.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *