Man ist nur einmal jung und fit

Sodele… nachdem ich in den letzten Jahren nicht mehr so viel zum Blog schreiben gekommen bin und nur ein paar weitere Norwegeneindrücke ergänzt habe, gibt es jetzt einen Artikel, der vielleicht dem einen oder anderen bei ähnlichen Vorhaben bei der Planung hilft oder Lust auf ein Abenteuer macht…

Anfang des Jahres dachte ich noch, ich will ich bei einem kleinen hiesigen Bergzeitfahren vorn mitfahren und bin in den drei Monaten in London (mangels Rad) regelmäßig laufen gegangen, um nicht ganz unfit in die Saison zu starten. Aber aus der Mücke wurde wirklich ein Elefant… Zunächst ging es noch harmlos weiter. Seit April fahre ich täglich mehr als zwei Stunden und ein paar Höhenmeter auf einem lustigen Faltrad – ein toller Ausgleich zur Büroarbeit. Im Mai habe ich dann aber mit wachsender Begeisterung hier im schönen Alpenvorland die Brevet-Serie mit 200/300/400 und schließlich 600km-Runden in fröhlicher Gesellschaft gefahren. Im Juni war ich mal wieder bei den 600km Fichkona mit zwei sympathischen Herrschaften dabei.

Irgendwann zwischen den Brevets kam mir der Gedanke, dass es spätestens ab 27 wohl körperlich doch bergab geht und ich vielleicht noch etwas Verrücktes machen sollte. Bei den Gesprächen mit den Randonneuren (=Radwanderern, welche die Brevets fahren) lernte ich einige kennen, die beim alle 4 Jahre stattfindenden legendären, ältesten und historisch wertvollen :), ca. 1.240km langen Brevet Paris-Brest-Paris (kurz PBP), der Mutter aller Langstreckenfahrten, in diesem Jahr an den Start gehen wollten. Man hat 90 Stunden Zeit und es geht darum, die vielen Kilometer durch wechselnde französische Landschaft mit vielen verschiedenen “Mitfahrern” möglichst zu genießen und letztlich anzukommen. Vor ungefähr 12 Jahren hatte ich das erste Mal im Münsterland von einem Teilnehmer davon erzählen gehört. Ich war fasziniert von den Geschichten zu autogenem Training, Ernährungsmethoden, Schlafstrategien und schließlich dem Erlegnis und Gefühl, es am Ende geschafft zu haben. Irgendwann also begann die Überzeugung zu reifen, dass ich beim PBP doch mitfahren könnte / sollte / müsste…

PARIS – BREST – PARIS

Die verrückte Idee bliebt in meinem Kopf hängen und es kam nicht der Hauch von Selbstzweifeln hoch. Das Ziel war klar und ich startete die Vorbereitungen, welche zum Ende hin noch recht steinig werden sollten (Stichworte: quietschende Lager, Riss in der Felge, Lieferschwierigkeiten Neutrons, Schlaflosigkeit, Nackenschmerzen). Deshalb muss ich Details nachreichen. Soviel vorweg: Ich fahre morgen nach der heute Abend erfolgreich beendeten Testfahrt mit dem TGV und Rennrad im Gepäck nach Paris. Dabei sind >11.000kcal verteilt auf Riegel und Getränkepulver, diverse Sätze “Linge” (Aufklärung dann später) und ein paar andere Dinge (nein, kein Doping!), welche die Lenkertasche und 3l-Satteltasche prall füllen. Auch eine Wilma (mit Sonderpreis vom Hersteller! Danke schonmal an der Stelle an Lupine!) ist mit am Start, deren Photonen mich hoffentlich nicht zu sehr bremsen 🙂

Bilder und Details, was man so vorzubereiten hat und was sonst so von denmbekloppten Gedanken zu berichten ist dann in gut einer Woche…

Wünscht mir eine heile Fahrt!

denlinne

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *