Sommer und Weihnachtsmusik

Wenigstens von zwei Dingen muss ich noch kurz berichten, bevor es in den Urlaub geht.

Wir waren endlich mal wieder in einem Konzert. Einem Weihnachtskonzert. Wir hatten Temperaturen nicht weit oberhalb des Gefrierpunkts. Es kam also wenigstens ein Hauch von Weihnachtsstimmung auf. Vor allem, da hier alles so schön kitschig geschmückt ist Schreien. Vielleicht schaffe ich es noch – eine Straße weiter steht vor drei Häusern aufblasbarer Weihnachtsschmuck. Super hässlich. Und letztens hingen die Figuren vorn über, als hätten sie zuvor einen zu viel gehoben. Einen Tag später sah man nur ein klägliches Häufchen Kunststoff auf dem Rasen. Inzwischen kann der Hausbesitzer wieder mit geschwellter Brust vor die Tür treten, denn es steht wieder alles wie eine Eins! Wenn ich bei uns durch die Siedlung fahre, fühle ich mich übrigens wie Ende Oktober. Die Bäume verlieren gerade im großen Stil die Blätter. Aber zurück zum Konzert. Es wurde in einer Konzerthalle gespielt, welche auch geeignet für Theatervorführungen ist. Große Akustik also. Verantwortlich zeichnete eine Kirche. Sie kam mit Chor und Orchester. Dazu gab es drei Kinderchöre. Wirklich, Kinderchöre! Grundschulalter. Es war einfach köstlich dem Theater zuzusehen. Einige waren ernst und stachen mit fortwährend gerader Körperhaltung hervor. Einige waren halb verträumt. Und einige kasperten einfach die ganze Zeit ‘rum. Gut, wenn man ein 450mm-“Opernfernrohr” dabei hat…

 

 
 

Faszinierend waren aber vor allem die Offiziellen, die Bandmitglieder und der Prediger (ich habe nicht mitbekommen, welche der christlichen Kirchen es genau war – nennen wir den guten Mann also Prediger). Am Ende war nix mehr mit strengem Christentum, würdevollem Auftreten. So wie schon im bereits erwähnten Sonntagsfernsehprogramm ging auf der Bühne die Post ab. Da waren dann irgendwann alle ganz hibbelig und tanzten auf der Bühne. Es hatte Tendenzen von feiernden Sportfans, nur mit anspruchsvolleren Texten. Das ist jetzt nicht unbedingt negativ gemeint. Es ist einfach anders. Das dadurch geschaffene Gemeinschaftsgefühl ist schon beeindruckend.

Einen Tag später zeigte das Thermometer 24°C. Und wir gingen auf dem Ashley River Boot fahren. Nein, kein Kanu. Boot. Zwei Motoren. Länge hab ich vergessen. Man kann damit aber auch Hochseefischen fahren. Ziel waren diesmal auch keine Aligatoren. Zum Sonnenuntergang ging es nach der Arbeit los. Mit dabei waren ein Kneeboard, also etwas, auf dem man knien kann, eine Leine und ein Neoprenanzug. Die Leine ist ganz praktisch, weil man auf dem Brett kniend trotzdem noch bis zur Rettungsweste im Wasser verschwindet. Man umgeht dies einfach, indem man mit dem Boot etwas am einen Ende der Leine zieht und man sich auf dem Brett kniend am anderen festhält. Der Neoprenanzug war nett, da das Wasser inzwischen auch bei uns nicht mehr allzu warm ist. Ich kann bestätigen, dass meine Füße und Hände eine halbe Stunde später recht kalt waren. Der Plan war nämlich, mich für mein erstes mal Kneeboarding ins Wasser zu lassen.

 

 

Ich war begeistert. Am Anfang liegt man mit den Ellenbogen flach auf dem Brett und wenn man etwas Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten gefunden hat und noch langsam genug ist, bevor zu hohe Geschwindigkeit zu viele Wellen zur Folge hat, zieht man sich mit den Knien aufs Brett, nimmt das Seil in eine Hand, was etwas wacklig ist, und zieht einen Riemen über den Oberschenkeln leicht fest, so dass man bessere seitliche Kontrolle über das Brett hat. Zunächst musste ich mich etwas an das Steuern gewöhnen. Nach wenigen Minuten ging es aber schon kreuz und quer hinter dem Zugpferd. Man kann schön über die Hauptwelle hinter dem Boot springen. Ein Spaß. Irgendwann gab es noch einen Threesixty, wie die anderen es nannten. Als ich nach einem Hüpfer auf einer weiteren Welle aufsetzte, drehte sich nämlich das Brett unter mir weg. Auf dem mit der Rückseite nach vorn schwimmenden Brett liegend hatte ich anschließend einen Wellenritt – dagegen ist jedes Spaßbad Spielerei Lachanfall

 

 

Wer mal die Chance hat – ab kneeboarden! Und nicht die Sicherheitsweste vergessen! Und wenn begossen wird, an die Regenjacke denken Cool

 

denlinne

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