Der Tag vor dem Tag davor

Es ist Samstag. Keine 48 Stunden mehr. Die Gedanken kreisen seit dem Aufstehen um das Rennen und die Vorbereitungen darauf. Ich bin noch recht entspannt, nur der Adrenalinspiegel scheint etwas erhöht. Den Vormittag heißt es erst einmal noch Paris ansehen und genießen. Mittags geht es dann nach Saint Quentin en Yvelines, wo am nächsten Tag mein Rennrad überprüft werden soll und die Startunterlagen bereit liegen. Wir gehen in das Stadion, wo unzählige Räder abgestellt sind, während deren Besitzer die Startunterlagen holen oder Kleinigkeiten in den aufgebauten Pavillons erwerben. Ich dachte, so verrückt sind die Leute nur bei den “kurzen” Langstrecken bis 300km, aber hier bekamen wir neben hochgezüchteten Rennmaschinen und vollverkleideten Liegerädern auch ein Faltrad, ein historisches Rad mit Holzfelgen und ein Rad mit vorne montiertem Hundekorb zu Gesicht. Also können die 1.240km doch alles nur halb so schlimm sein… Zu meinen Startunterlagen bekomme ich zwar eine hilfreiche Erklärung, als ich aber deren Empfang unterschreiben will, fällt der Dame auf, dass ich erst den Radcheck durchführen muss. Also morgen neuer Versuch. Inzwischen ist die Zeit fortgeschritten und das Treffen der deutschen Randonneure findet auf dem Hügel vor dem Station statt. Stimmung kommt auf. Von den insgesamt ca. 500 deutschen Startern hat sich vermutlich die Hälfte hier versammelt. Fast alle in den roten Trikots der deutschen Randonneur Audax Vereinigung. Wie schön, dass es gut aussieht, da ich es sicher zukünftig gern häufiger tragen werde.

 

Wir würdigen und beklatschen das Engagement der Organisatoren, welche die vielen Brevets an den verschiedenen Standorten in Deutschland organisieren und die Meldung sowie Koordination mit dem Audax Club Parisien, dem Veranstalter, verantworten.

http://www.audax-randonneure.de/

Der älteste deutsche Teilnehmer ist übrigens 84 Jahre alt und fährt zum 6. Mal. Da sage einer, PBP wäre gesundheitsschädlich! Ich treffe im Anschluss an den Fototermin noch einige Bekannte von den Freiburger Brevets und verabrede mich mit Jochen für Montag früh um 4:30 Uhr am Start. Danach geht es zurück zur Pension in Paris und ins Bett. Ich will ja 8 Stunden Schlaf fassen. Nun ja. Ward nix. Im Nachbarzimmer liegt ein dickköpfiges Kleinkind und unterhält die Etage ab 5 Uhr in der Früh. Hoffentlich wird der nächste Tag entspannter…

denlinne

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