Fjelltour – Tag 9 – Norweger und Ostern

Der letzte schöne Morgen der Tour. Dem Sonnenaufgang, bei dem man einfach nur staunend die Kraft der Farben aufsaugen und die Ruhe und Weite der glitzernden Schneelandschaft genießen möchte, eine folge ein strahlend blauer Himmel. Ein besseres Vorzeichen konnen wir uns nicht wünschen. Oder doch? Wir würden uns in der Tat wenigstens kurzzeitig noch ein klein wenig Schneetreiben wünschen…

 

Während die anderen noch in den Zelten auf einladende Temperaturen warteten, stiefelte ich noch einmal den Berg hinter den Zelten hinauf und stopfte sämtliche Schubladen in meinem Kopf mit Eindrücken voll. Nach meiner Rückkehr zeigte sich, dass zumindest die Rechnung von Daniel und Friederike aufgegangen war. Daniels Zelt erwies sich als regenerative Heizung mit Wohncharakter: Innerhalb von einer halben Stunde war die Temperatur im Inneren um 40K! angestiegen. Zugegeben – am Ende waren 23°C im Zelt Winken

 

An diesem Morgen kamen wir auch zu unserem schon lange geplanten Lagerfeuer. Allerdings wird es das nächste Mal einiges zu verbessern geben. Obwohl wir den festgestampften Schnee mit Holz ausgelegt hatten, sank unsere Wärmequelle nach und nach ein, bis sie nur noch kläglichen Qualm von sich gab. Aber so konnten wir wenigstens alle anderen befremdlichen Düfte gegen unauffälligen Kokel-Geruch tauschen, um im Bus am Ende nicht gar so sehr aufzufallen…

 

  

Als wir uns irgendwann aufraffen konnten, ging es zur DNT-Hütte, wo Claudia bereits wartete. Gemeinsam setzten wir unseren Weg zur Bushaltestelle auf der breit geloipten Spur fort und durften den Nachteil des tollen Wetters kennen lernen. Überall am Streckenrand saßen norwegische Osterausflügler, aßen, saßen am Feuer und sonnten sich. Es war wie am Bahnhof. Allein – man bekam ab und zu verschiedene Pulks, oft mit Kleinkindern darin, und Skiwanderer zu Gesicht, die in ihrer Montur sicher schon die letzten 40 Jahre unterwegs waren, was uns manchmal schmunzeln ließ.

 

Am Ziel, der Haltestelle, an welcher wir auf unseren Bus nach Oppdahl warteten, gingen die Mädels noch schnell eine Kleinigkeit zur Versüßung des Tourendes einkaufen. Wir warteten bei nicht ganz angenehmen Minusgraden, jedoch es kam kein Bus. Eine halbe Stunde nach offizieller Busabfahrt – in Mexiko hätten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal beginnen dürfen, uns Gedanken zu machen – wurde auch unser Zeitvertreib allmählich langweilig. Wir ließen uns aus Spaß per sms mitteilen, wie teuer die Versicherung der Autos ist, die an uns vorbei fuhren. Fragwürdiger norwegischer Service, bei dem auch gleich der Halter mitgeteilt wird! Auf jeden Fall riefen wir letztlich dann ein Großraumtaxi, das uns zum Bahnhof nach Oppdahl brachte. Nach einer Stunde Warten auf den Zug – zum Glück kann man bei Digitalkameras inzwischen schon ganz gut Fotos ansehen – ging es dann zurück nach Trondheim. Dort merkten wir am Bahnhof, dass am Ostersonntag in der Stadt nicht viel los ist. Mit all dem Gepäck stiefelten wir nun noch durch die halbe Innenstadt, bevor wir nach weiterer Warterei einen halbwegs passenden Bus zu Friederikes Wohnung fanden.

Was bleibt abschließend zu sagen? Die Dusche war noch einmal ein Höhepunkt der Tour Lächeln. Die Wettervielfalt war super interessant und die sonnigen Tage haben schließlich schlechter Stimmung vorgebeugt und für Sonnenbrand und gute Laune gesorgt. Von den Lawinen haben wir viel gelernt. Und natürlich – wir hatten super viel Spaß! Danke an Arne, Claudia, Daniel und Friederike, es war eine super gigantisch tolle Woche!

An den nächsten zwei Tagen sind wir noch einmal durch Trondheim spaziert und ich habe mich mit Claudia, Kai und Thomas für einen Ausflug in die Bymarka getroffe. Dort haben wir noch nett gegrillt, Sonne, Schnee und Aussicht genossen und in alten Erinnerungen geschwelgt Winken. Und dann… dann ging mein Zug auch schon wieder nach Oslo und der Flieger von Oslo nach Berlin.

Har det, Norge!

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