Kleinigkeiten aus dem Alltag IX

– Kleinigkeiten? Großigkeiten! Schnee in Trondheim! –

Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich erst nach so langer Zeit wieder melde. Hatte ich mal erwähnt, dass ich nebenbei zum Blogschreiben (und…) auch studiere? Also meine Ausrede für die fehlenden Nachrichten ist jedenfalls das momentan sehr quängelige Kind Uni. Nachdem ich aber diese Woche gaaannnzzz viel gearbeitet habe, durfte dieses Wochenende ein Ausflug der ganz besonderen Art stattfinden. Sorry, wenn ich gerade Neid wecke – Kai und ich waren Ski fahren. Und nicht irgendwie irgendwelche Ski fahren, nein, unsere neuen Luxus Ski einweihen. Kai hatte sich Fjellski und ich mir, wie der aufmerksame Leser weiß, eine Skatingausrüstung geleistet. Nachdem diese Woche hier ordentlich Schnee gefallen ist und die Temperaturen maximal auf 4 Grad stiegen, konnte man es wagen, in die Bymarka hoch zu fahren und die Ski zu testen. Um dies richtig zelebrieren zu können, trafen wir uns gestern Abend gegen 22:30 Uhr (warum so spät, erfahrt ihr noch) und präparierten unsere Bretter im Skikeller. Aus Zeitgründen verzichtete ich auf das volle Programm und brach nach 3 mal Bügeln mit Weichwachs und einmal versiegeln mit Hartwachs ab. Immerhin kam ich trotzdem erst gegen 1:30 Uhr ins Bett. Aber man will ja Spaß haben beim Fahren und die Wachs-Zeremonie ist zu zweit auch nicht öde. Um einigermaßen fit zu sein, trafen wir uns erst gegen 10 Uhr und fuhren nach einigen Verbesserungen der Skibefestigung am Rucksack mit den Mountainbikes in die “Berge”. Zwar regnete es die ganze Zeit, aber aus den 7cm Schnee in Trondheim wurden nach und nach zwischen 20 und 30cm. Bei der Skistua war eine Loipe für Skating präpariert, klassisch konnte man fast überall fahren.

 

 

Was meint ihr, wie die Skatingski abgehen?! Es ist ein Traum! Schlechte Schneeverhältnisse und man gleitet einfach total flott dahin. Wer klassisch fährt, hat von nun an verloren ;-). Kais Ski sind auch sehr glatt. Da das Kanten irgendwie noch nicht so will (und Kai ist halber Profi im Alpin fahren, da will das was heißen), griff er doch zu seinen Kurzfellen zurück. Damit kam er die Berge gut hoch, aber kaum wieder herunter :-P.

 

Die Fahrt zurück erinnerte an Ski fahren in Kurven, nur mit sehr hohem Schwerpunkt. Ich habe inzwischen den dritten Brief von der Post, die eigentlich für mich den Zoll abwickeln soll, aber jedes Mal insbesondere bezüglich der Gebühren etwas Neues schreibt. Nun soll ich mangels norwegischer Identifikationsnummer eine Passkopie senden. Damit warten wir weiter auf adäquate Bereifung. Sicher machen wir uns noch einmal richtig lang, bevor wir das neue Material bekommen. Freitag durfte ich auch mal wieder flicken, weil der Rennreifen von Schwalbe bei geringem Profil gern Glasspitzen passieren lässt. 🙁

Drückt die Daumen, dass der Schnee bleibt und sich noch vermehrt! Dann wird das hier mein schönster Winter…

– Stadtführung – Schnitzeljagd – Barbecue –

Hier kommt, wie versprochen, noch der Nachtrag zu dem, was uns so lange von unseren abendlichen Ski-Wachs-Feierlichkeiten abgehalten hat. Mit der Unterstützung von einigen ISU-Mitgliedern, wie z.B. Kai sowie Catha und Theresa habe ich für die internationalen Studenten einen von Teilnehmerbeiträgen und ISU-Budget finanzierten lustigen Nachmittag organisiert.

 

Nach einer Stadtführung starteten 50 – 60 leicht durchgefrorene aber hoch motivierte Franzosen, Deutsche, Spanier, Belgier, usw., usw. zur Jagd nach Stationen, an dessen Ende der belohnende Grill in Moholt stand. Die Aktionen waren teilweise angelehnt an typisch norwegische Alltagsdinge. So musste ein Becher Lebertran geleert werden, der norwegische Alkohol Aquavit, speziell Linie Aquavit, erkannt werden, bei einer Station war Maut zu zahlen, wenn man nicht einen Umweg laufen wollte (wiederum typisch: die kostbare Gebühr waren zwei Flaschen Bier) und schließlich war eine kreative Interpretation der ersten Strophe der norwegischen Nationalhymne gesucht. Ebenso wie die anderen kleinen Spiele hat es allen großen Spaß bereitet.

 

Entgegen aller Prognosen ließen sich die Teams teilweise sogar noch viel Zeit bei der Station auf der Burg, um Trondheim bei Nacht zu genießen. Schließlich waren aber alle froh, als sie etwas Warmes vom Grill zusammen mit Salat in die leeren Mägen bekamen.

Sofern nicht noch Beschwerden eintrudeln, scheint die Aktion wiederholenswert zu sein…

PS: Der Nachtrag zum letzten Hüttenwochenende folgt in naher Zukunft… Also immer schön reinschauen 🙂

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