Paris-Brest-Paris – Aftermath

PBP 2011 ist Geschichte. Fazit?

Es war lang. Sehr lang. Interessant. Spannend. Am Ende aber weniger überwältigend, die Zieleinfahrt weniger euphorisch als gedacht. Aufgrund von Müdigkeit oder auch wenig landschaftlicher Abwechslung sind einige Abschnitte der Strecke in der Erinnerung bereits verblasst. Nach 12 Stunden Schlaf war ich wieder einigermaßen wach. Meine Freundin bewies dann viel Geduld, als sie mit mir die folgenden Tage durch Paris stromerte. Ich humpelnd, schleichend, von Zeit zu Zeit etwas ächzend, über jede Stufe ob der Schmerzen fluchend. Nur der Krückstock fehlte. Aber schließlich wollten wir noch etwas von der Stadt sehen. Die vielen Parks boten ja auch hinreichend Gelegenheit für Nickerchen… Welche Wehwehchen ich nach PBP noch zu kurieren hatte, breite ich mal nicht aus. Es beruhigte immer, wenn man im Gespräch mit anderen Teilnehmern erfuhr, dass das Leid vielfach geteilt wurde… Schließlich, nach einigen Wochen, war ich wieder komplett schmerzfrei. Leider habe mich vorher und nachher nicht wiegen können. Die Fotos zeigen einen leichten Unterschied. Wäre wissenschaftlich interessant gewesen…

   

Was bleibt ist die Dankbarkeit dafür, Teil dieses großartigen Sportereignisses gewesen zu sein, Teilnehmer der ältesten noch stattfindenden Radveranstaltung. Paris-Brest-Paris, 1891 erstmalig durchgeführt, um Sinn und Zweck eines Fahrrades zu demonstrieren (sowie die Auflage der Zeitung “Petit Journal” zu steigern), reißt auch im Jahr 2011 noch tausende Randonneure mit. Monate, gar Jahre vor dem inzwischen vierjährig stattfindenden “Brevets” stellen sie ihre innere Uhr nach dem Trainingsrhythmus. In einer Zeit, in der die Erde mit dem Rad umrundet ist und wohl alle vertretbaren Verrücktheiten bereits unternommen wurden, steigert mit PBP niemand mehr eine Zeitungsauflage. Vielmehr findet man zahllose Blogs, wo Fahrer völlig kaputt aber begeistert von dem Gefühl berichten, das PBP gefahren zu sein.

Was sagt die Statistik? Ich bin scheinbar die 156. Zeit gefahren, von den Deutschen war ich damit 22. Das sagt jetzt alles und nichts. Wäre ich mit den neuen Erfahrungen an den Start gegangen, hätte ich mir ein paar Stunden zum Schlafen genommen und wäre so am Ende vielleicht sogar schneller gewesen. Vielleicht auch langsamer. Der Blick auf die Zahlen zeigtauf jeden Fall, dass Müdigkeit ziemlich ausbremst…

Die Zeit spielt keine wirkliche Rolle, auch wenn es schön ist, unter der magischen Zeit von 60 Stunden geblieben zu sein, der Zeit, mit der man sich früher noch für das RAAM qualifiziert hat.

Entscheidend ist: Ich bin gesund wieder zurück. Ich hatte viele nette Begegnungen und nette Mitfahrer. Es hat Spaß gemacht. Danke an alle, die PBP möglich machen! Ich habe mir vorgenommen, auch mal als Freiwilliger an der Strecke zu stehen. Für mich bleiben unvergessliche Erinnerungen.

denlinne

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