Was sonst so passiert ist

Es ist an der Zeit, mal ein paar Erlebnisse nachzutragen… Seit dem Teamtriathlon ist viel Zeit vergangen und es ist einiges passiert – natürlich musste auch ich in der heißen Semesterendphase ranklotzen und durfte nebenbei noch ein großes Studienprojekt abschließen. Zum Glück gab es daneben etwas Abwechslung durch Seminare (selbst organisiert bzw. als Gast), Konzerte usw. Zwischen den Prüfungen und dem Abflug nach Charleston blieb dann sogar noch Zeit für ein paar Extravaganzen.

Nachdem das letzte Jahr fahrradtechnisch bis auf die abenteuerlichen Touren in Norwegen kaum Höhepunkte hatte, sollten diesen Sommer mit dem Rennrad wieder tolle bleibende Erinnerungen geschaffen werden. Nachdem ich durch die regelmäßigen Einheiten mit der Radsportgruppe ganz gut im Training stand, war eine Tour von Ilmenau nach Bremen geplant. Um die 387 Kilometer in einer sinnvollen Zeit zu fahren (in Bremen wollte ich das Wochenende schließlich mit einer Freundin noch einiges unternehmen), hatte ich als treuen Begleiter ein GPS dabei. Damit entfiel die zeitaufwendige Navigation mit Karte, bei der man immer Gefahr läuft, kleinere Abzweige doch zu verpassen.

 

Der Freitagmorgen sah gar nicht gut aus. Es hatte kurz bis vor meine Abfahrt um 4:10 Uhr geregnet und die Straßen waren ziemlich nass. Zum Glück ist meine aktuelle Bereifung nässetauglich und es fährt bei solchen Bedingungen nicht mehr die ständige Angst mit, in der nächsten Kurve einen ungemütlichen Abgang zu machen. Der Rückenwind sorgte jedoch für eine Hochstimmung und mit Fenix auf dem Helm hat man so seinen Spaß, wenn die Straße vor einem in Tageslicht getaucht wird. Es blieb zu hoffen, dass die Bedingungen stabil blieben. Der Wetterbericht hatte nichts Gutes verhießen. Nach Tagen praller Hitze sollte es den ganzen Tag über Schauer geben.

Die Würfel waren nun aber gefallen und es blieb unterwegs immer noch die Option, in den Zug zu steigen. Ich machte mir darüber aber keine Gedanken weiter, genoss das Dahingleiten auf immer trockener werdenden Straßen, die tolle Morgenröte ab 5:30 Uhr mit anschließendem Sonnenaufgang und den Anblick der hübschen Altstädte von …….., die direkt auf der Strecke lagen. Unterwegs gab es dann noch eine leckere Bockwurst (auf die Erbsensuppe verzichtete ich, da der folgende Düsenantrieb einfach Schummelei gewesen wäre!), welche mir half, einen Hungerast zu überwinden. Auch an einem Bäcker kam ich nicht ohne Zwischenstopp vorbei. Die zusätzliche Energie war wichtig, hatte doch der Wind in die Richtung von schräg vorn gedreht. Zwei Schauer hatte ich unter Bäumen abwarten können, drei andere erwischten mich dann jedoch ganz frech.

 

 

Bei Temperaturen zwischen 18 und 20°C war dies jedoch erträglich – dachte ich. Nachdem ich mich bei Kilometer 300 noch einmal so richtig gut gefühlt hatte, gingen die letzen knapp 90 nicht alle mehr leicht vom Fuß. Mein Magen mochte die Sorte Müsliriegel nicht so sehr. Auf jeden Fall kam ich schließlich wohlbehalten und weniger geschafft als erwartet an, so dass nach leckerer Pasta einem Stadtrundgang (Bremen ist wirklich lohnenswert für einen längeren Besuch – ich empfehle einen ebenso kompetenten, netten Stadtführer) nichts im Wege stand.

Erst am Sonntag zeigte sich die Schattenseite der Unternehmung: Ich hätte bei dem zwischenzeitlichen Absinken der Temperatur auf 18°C besser die Kniewärmer wieder angezogen. Eine Sehnenentzündung sollte die nächsten zwei Wochen dafür sorgen, dass eine geplante große Süddeutschlandtour über Ingolstadt, Freiburg, Karlsruhe und Aachen gecancelt werden musste. Auch die Radtour mit Freunden nach Leipzig haben wir etwas verkürzen müssen und sind den Rest mit dem Zug gefahren. Dafür ging es zwei Tage mit einem der beiden Radler auf Paddeltour von Saalfeld nach Jena die Saale hinunter. Und die hatte Niedrigwasser. Es war also für Action gesorgt. Erste Action: Beim Boot reinsetzen nach dem Umtragen sinkt mein Fuß im Schlamm plötzlich tief ein. Es gab kein Halten mehr und ich bade einmal völlig unfreiwillig. Damit hatte gleichzeitig das Handy eine echte Härteprobe bestanden. Es blieb spannend. An einem Schwall schafften wir es um einen aus dem Wasser halb herausragenden Felsen, welcher erstaunlich spitz war, nicht herum. Das Faltboot machte bedenkliche Geräusche, wir drehten uns einmal um 180° und es ging rückwärts weiter bis die Wildwasserstelle vorüber war. Als ich im Boot auf Wassersuche gehe, gibt es jedoch eine unerfreuliche Überraschung – die nächste Aktion lautete: Boot notdürftig mit Panzertape flicken. Dies hielt dann auch, bis Cord das Boot am nächsten Morgen nach unserem Nachtlager flickte. Und es hielt sogar bis Jena wo ich den mit anderer Besatzung weiterpaddelnden Cord verließ und mit dem ICE weiter nach Ingolstadt und München fuhr. Schade, dass die Bahn nicht öfter einen Wagon unterwegs räumen lässt – ich würde gern häufiger ohne Aufpreis 1. Klasse fahren…

 

 
 
 
 
 
 
 

 

Nach einem tollen Wochenende im Süden bei zum richtigem Zeitpunkt (nämlich im Olympiagarten Münchens) tollem Wetter ging es dann mit Sack und Pack ganz in den Norden, um Sack und Pack während der folgenden 7 Monate einzulagern. Denn im Kalender war 5 Monate Charleston eingetragen – mein Pflichtpraktikum…

 

 

 

 

Abschied musste in Ilmenau natürlich auch gefeiert werden…

 

 

Vor dem Abflug durfte ich, von meinen Großeltern eingeladen, noch einen Blick auf bislang unbekannte Ansichten Berlins werfen…

 

 

 

 

 

 

Das war es vorerst aus Deutschland. Nun wird von woanders gebloggt…

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *