Kleinigkeiten aus dem Alltag III

Es ist mal wieder Zeit, sich den Kleinigkeiten zu widmen. Sonst schiene es ganz so, als bestehe das Leben nur aus gigantischen Hüttentouren…

Das Wetter

Den Wetterbericht habe ich eigentlich nur noch aus Gestaltungszwecken auf der Blogseite. Er zeigt nämlich meistens das Wetter an, das hier gerade nicht ist. Einzig die Temperaturen haben eine akzeptable Standardabweichung. Der Wetterbericht hat es aber auch wirklich schwer. Hier herrscht nämlich Trondheimwetter. Ein passender Wetterbericht müsste damit so aussehen:

 

Der Nahverkehr

Trondheim zählt vermutlich nicht zu den gefährlicheren Städten. Man sagt den Norwegern nach, sehr ehrliche Menschen zu sein und wenn sie nicht gerade ihre Wochendosis Spirituosen zu sich genommen haben, sind sie ganz sicher auch sehr friedlich. Man sollte morgens im Zentrum aber trotzdem aufpassen. Da scheinen nämlich mehr Busse als Autos und Fahrräder die Stadt zu bevölkern. Teilweise hat man Mühe, einen Pfad zwischen den Gefährten über eine grüne (!) Fußgängerampel zu finden. Andrerseits macht das die Trondheimer sehr sympatisch – was wäre erst los, wenn alle mit dem PKW fahren würden…

PS: Die städtische Maut wurde vor einiger Zeit abgeschafft.

 

Das Heizen

Den Heizungen sollte ich noch einen Kommentar widmen. Ihnen muss in Trondheim eine besondere Bedeutung zugestanden werden, denn im Winter sollen hier -20°C nicht ganz unüblich sein. Pustekuchen also mit der Vorstellung, der Golfstrom würde es schon erträglich gestalten… Die Heizungen in den Studentenwohnheimen funktionieren immer nur 3 Stunden lang, bevor sie sich selbst ausschalten. Vielleicht haben sie sich das bei den Hüttenöfen abgeschaut, die meist nach 3 Stunden Volldampf nur noch Asche beherbergen. Dafür bringen die Öfen währenddessen in der Nähe zum Trocknen lagerndes Holz zum Kokeln, so dass unerfahrene Hüttenbesucher sich über den plötzlichen Gestank wundern. Mit den Wohnheimheizungen ist die Geschichte aber vermutlich nicht so einfach wie mit den Hüttenöfen, denen eben irgendwann der Brennstoff ausgeht. Unsere Theorien warten auf weitere Verfeierung während der nächsten Wanderungen, wo man Zeit zum Aufstellen weltbewegender Thesen hat. Der aktuelle Stand ist, dass durch die Intervallschaltung die Heizlast verteilt und gemindert wird und nicht wie bei uns mit Nebenkostenpauschale oft üblich, mittels Fensterkippstellung die Innenraumtemperatur geregelt wird. Man gerät so schließlich in den Konflikt, dass der Weg zum Heizung erneut einschalten weiter ist, als der zum Fenster schließen… Als pfiffige Ingenieure haben wir aber schon eine Lösung des Problems gefunden: Mittels per Fotozelle gesteuertem Elektromagneten, der beim Ausgehen der Betriebsleuchte den Einschaltknopf betätigt, könnte man einen Dauerbetrieb mit (aufgrund der großen thermischen Zeitkonstante der Heizkörper) vernachlässigbaren Unterbrechungen erzielen und wieder mittels Fenster bequem die Temperatur regeln. Zum Glück weiß ich, dass nur vernunftbegabte Menschen diesen Blog lesen und die Idee in die Schublade Unsinn wandert…

PS: Inzwischen ist mir zu Ohren gekommen, dass die Heizungen hier auch intelligent über die Innenraumtemperatur geregelt werden können…

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